Monday, July 7. 2008
Stewart Rainy Creek Camp Ground - ... Posted by Peter Schosser
in Alaska, British Columbia at
21:56
Comment (1) Trackbacks (0) Stewart Rainy Creek Camp Ground - Meziadin Lake - Cranberry Junction - Kitwanga - Smithers - Burns Lake - Fraser LakeOffensichtlich mussten wir Schlaf nachholen. Wir stehen erst um 8.30 Uhr auf. Draußen hat es 10 Grad. Kein Tropfen Regen über Nacht. Wir freuen uns, dass wir hier für einen Dollar duschen können. Wir fahren kurz nach 10 Uhr ab und tanken noch für 40 Dollar, damit wir uns getrost auf den Weg Richtung Prince George machen können. Vom Ende des Highway 37A fahren wir zurück zur Meziadin Junction. Es regnet und die Wolken hängen tief in den Bergen. Von den Gipfeln ist kaum etwas zu sehen. Ganz selten kommt uns mal ein Fahrzeug entgegen. Wir erreichen den Meziadin Lake und biegen ab auf den Highway 37 South, Richtung Cranberry Junction. Damit sagen wir den Gletschern endgültig Adieu. Es hat selbst gegen Mittag nur 14 Grad. Wir queren den Nass River über eine jener Brücken, wie sie in den kalten Regionen üblich sind: Die Fahrbahn ist aus dicken Holzbohlen zusammengefügt. Diese Konstruktion hat sich hier anscheinend bei extremen Temperaturen bewährt. Die Straße ist jetzt sehr gut ausgebaut und Bumble Bee schnurrt gemütlich dahin. Pit sitzt ganz entspannt am Lenkrad. Links und rechts der Straße üppiges Grün, durch den anhaltenden Regen. Das Thermometer schafft die 17 Grad, aber durch den kalten Wind will es nicht wärmer werden. Die Vegetation hat den Turbogang zugeschaltet: der Wiesenkerbel wird hier bis zu 3 m hoch, die schlanken Birken bis ca. 15 m. Viele kleine Seen begleiten uns auf der Fahrt. Bis nach Kitwanga gibt es keine Ortschaft, obwohl die Landkarte noch 2 Orte an der Straße verzeichnet. Hier ist Natur pur. Ein Schwarzbär kreuzt die Fahrbahn und verschwindet im Dickicht. Pit hat ihn gerade noch auf die Speicherkarte gebannt. Entlang der Straße gibt es wie am Highway 37A Fischgründe für die Süßwasser-Forellen und die Lachse, die jetzt schon auf Wanderschaft in den Pazifik sind. Östlich der Straße die schneebedeckten Berge des Mount Weber (2007 m). Jetzt kommt endlich die Sonne durch, obwohl der kalte Wind die Temperatur nicht ansteigen lässt. Wir sehen das Hinweisschild Kitwancool, aber von dem Ort selbst ist nichts mehr zu sehen. Südlich von uns die Seven Sisters Peaks. Wir erreichen Kitwanga nach einer kleinen Pause und tanken für 1,46 Dollar pro Liter. Wir queren den Skeena River und fahren auf den Highway 16 East, Richtung Smithers. In New Hazelton nehmen wir einen Tramper mit, der zwei Motorradreifen über dem Arm trägt. Er hatte eine Panne und will sein repariertes Motorrad abholen. Seine Gruppe (Amerikaner, Kanadier, Niederländer) wartet auf dem Camp Ground in Kitwanga. Er ist ein pensionierter Arzt aus Mailand und ist seit einem Monat unterwegs, Richtung Anchorage. Wir setzen ihn in der Main Street ab und besorgen noch Brot und Fleisch bei Safeway. Entlang des Burkley Rivers ist das Tal landwirtschaftlich intensiver genutzt und dichter besiedelt als der nördliche Teil des Lake Districts. Die Temperatur steigt bis auf 19 Grad. Wir nähern uns Topley. Die Vororte sind gepflegt, der Verkehr nimmt jetzt merklich zu. Wir machen an der Picnic Area am See Halt. Pit bereitet seinen Salat vor. Zum Nachtisch gibt es die eben erstandene Schokopudding-Sahne-Torte. Wir nutzen die Sonnenstrahlen und bleiben hier eine knappe Stunde. Die Fahrt geht weiter nach Burns Lake, wo wir für 1,39 Dollar tanken (das hört sich wieder besser an). In diesem Teil des Lake Districts treibt der pine beetle sein Unwesen: die ganzen Wälder sind rot-grün gesprenkelt. Der Käfer setzt sich unter der Rinde fest, kappt die Wasserversorgung der Äste. Die Nadeln färben sich und fallen ab. Die Bäume sterben komplett ab und müssen wieder neu aufgeforstet bzw. angesät werden. In einer Sumpfwiese unterhalb der Straße entdecken wir zwei Elchkühe. Pit kann noch ein paar Bilder mit dem Tele machen, ehe sie Spur aufnehmen und wieder abziehen. Inzwischen setzt die Dämmerung ein und gegen 23 Uhr machen wir vor dem Fraser Lake, am Highway 37 Halt und übernachten. Sunday, July 6. 2008
Dease Lake Cassiar Highway - Iskut - ... Posted by Peter Schosser
in Alaska, British Columbia at
21:54
Comments (0) Trackbacks (0) Dease Lake Cassiar Highway - Iskut - Bob Quinn Lake - Bell II - Meziadin Junction - Stewart/HyderWir werden um 5 Uhr früh von den Schnaken geweckt. Ansonsten haben wir gut geschlafen, oberhalb des Highways. Nach wie vor regnet es in British Columbia, bei 10 Grad. Pit hat heute Geburtstag und ich kann ihm in aller Frühe die ersten Glückwünsche direkt überbringen. Wir machen uns gleich auf den Weg, um einen ordentlichen Platz zum Frühstücken ausfindig zu machen. Kaum sind wir in der Morgendämmerung losgefahren, entdecke ich am See zwei Elche, „Mr. and Ms. Moose“. Mein Geburtstagsgeschenk für Pit. Ein denkwürdiger Morgen: Pit hat – nachdem er Kanada in der Vergangenheit schon auf ca. 6000 km bereist hat – noch keinen Elch in Natura angetroffen. Die majestätischen Tiere bewegen sich bedächtig in dem sumpfigen Grasstreifen entlang des Dease Rivers. Wie sie uns sehen, halten sie inne, um dann quer durch den Fluss zu schwimmen. Danach eilen sie in schnellem Trab davon. Wenn sie sich an Land bewegen, können sie schnell und elegant davon traben, trotz ihres Gewichtes. Wir fahren jetzt sehr vorsichtig, denn im Morgengrauen und bei dem anhaltenden Regen muss man immer mit Tieren an oder auf der Straße rechnen. Wir erreichen kurz nach unserer willkommenen Pause den Dease Lake; hier wird der Fluss zum See. Die Straße ist jetzt ohne festen Belag und der festgefahrene Schotter schüttelt einen durcheinander. Die Tafel rechts der Straße zeigt an „Dease Lake 44“. Zur Ortschaft am gleichnamigen See sind es also noch 44 Kilometer; solange zieht sich der See an der Cassiar Highway, von Norden nach Süden hin. Wir fahren oberhalb des Sees entlang, aber nur selten gibt der Wald einen kleinen Ausschnitt des Sees preis. Nach einer leichten Talfahrt erreichen wir das Ufer im Südosten. Von hier aus gibt es viele Möglichkeiten die Stimmung am See fotografisch einzufangen. Ein bisschen heller müsste es noch werden, ein paar Wolken weniger. Wir werden noch ein Schnellfrühstück einnehmen. Nach 7 Uhr klart es tatsächlich auf, die Sonne lässt sich blicken. Wir erreichen den Ort Dease Lake, ein ehemaliges Nachschublager für den Bau des Alaska Highway im Osten. Bedeutung erlangte der Ort aber schon Anfang des 19. Jahrhunderts als Handelsplatz für die Hudson Bay Company und Ende des 19. Jahrhunderts durch den „cassiar gold rush“ und den Bau der Straße nach Telegraph Hill am Pazifik. Der Dease River führt auch an seinem Oberlauf Hochwasser. Eine Reihe von Gebirgsbächen fließen hier zu. Vor uns sieht man jetzt westlich des Flusses die Berge der Coast Mountains. Wir queren den Stikine River und fahren die unbefestigte Passstraße hoch; der Pass liegt allerdings unter 1000m. Da taucht ein großer Schwarzbär am Straßenrand auf. Genüsslich frisst er Blumen und Gräser. Er schenkt uns kaum Beachtung und trottet davon. Obwohl die Sonne scheint, bläst ein kalter Wind und das Thermometer steigt nicht über 16 Grad. Wir passieren Iskut, ein teilweise aufgelassener Ort mit Tankstelle und einem Lebensmittelladen. Häufiger sieht man die Schilder „closed“ oder „for sale“, weil Geschäfte oder ganze Ortschaften aufgegeben werden. Der Tourismus lohnt nicht mehr. Insbesondere US-amerikanische Touristen bleiben aus, weil ihnen die Benzinkosten in Kanada zu hoch sind; sie mussten vom letzten Sommer bis jetzt eine Erhöhung von ca. 30 % im eigenen Land verkraften. In Kanada nähern sich die Preise dem Niveau in Europa. Wir fahren an den unberührten Seen, Lake Eddontenajon und Lake Kinaskan entlang (unaussprechliche Namen indianischen Ursprungs ?). Westlich der Seen liegt der Mount Edziza Park, mit dem 2700m hohen gleichnamigen Gipfel. Die Keena Mountains östlich des Cassiar Highways sind nur bis ca. 2200m hoch. Ab Bob Quinn Lake ist ein Teilstück des Highways komplett neu, ca. 20 km, während man sonst immer wieder mit Frostschäden rechnen muss. Der More Creek, der aus dem Andrej-Gletschergebiet nach Osten fließt, mündet in den Iskut River. Bis hier werden Vorbereitungen für den weiteren Ausbau der Highways getroffen. Die Straße führt entlang dem Bell-Irving River, die nächste Ortschaft ist Bell II. Dies ist ein schöner Ort mit schmucken Holzhäusern, alles wirkt aufgeräumt und noch intakt. Kurz hinter dem Dorf finden wir eine Picnic Area direkt an einem kleinen See. Die Sonne meint es gut mit uns. Endlich kann Pit seine Geburtstagstorte anschneiden, und wir können in der Sonne Kaffee trinken. Die „black mountains“ im Hintergrund passen zum „black forest cake“. Er kommt zwar nicht an die echte Schwarzwälder Kirschtorte heran, aber für eine Bäckerei von Watson Lake in Yukon ist das schon eine gelungene Kopie. Wir queren kurz darauf den Bell-Irving River und das Thermometer zeigt nach wie vor nur 16 Grad. Die Coast Mountains sind jetzt ganz nah, aber gleichzeitig hinter Wolken versteckt. Die Sonne versucht hartnäckig sich dagegen durchzusetzen. An der nächsten großen Straßenkreuzung Meziadin Junction fahren wir gerade aus weiter, auf die Highway 37A, Richtung Stewart-Hyder. Die Straße steigt jetzt an, denn wir müssen durch die Coast Mountains. Rechts von uns, im Hintergrund, lässt sich das Gletschergebiet des Mt. Patullo (2729m) erahnen. Links von der Straße begleiten uns die Reste einst mächtiger Gletscher. Sie reichen teilweise noch bis zur Straße herunter, teilweise enden sie weit oberhalb der Straße, in einem Geröllfeld. Man erkennt sie aber von weitem an dem grünschimmernden zusammengepressten Eispaket. Der „bear glacier“ endet unten an der Straße in einem Eiswasserbecken. Das Eis ist hier noch ca. 2m dick. Von der Mächtigkeit früherer Gletscher ist nicht viel übrig geblieben (wie wir das auch schon im Glacier National Park gesehen haben). Wir erreichen den Grenzort Stewart auf der kanadischen Seite. Hier gibt es noch zwei altertümliche Supermärkte, die recht heruntergekommen sind. Aber immerhin, sie haben am heutigen Sonntag geöffnet. Daneben gibt es noch einen idyllischen Camp Ground. Wir fahren erst über die Grenze, nach Alaska. Der Ort Hyder, hinter den Fjorden gelegen, ist nicht mit dem Kernland Alaska verbunden und hat offensichtlich seine besten Tage hinter sich, als er noch ein wichtiger Transporthafen war . Es gibt zwar ein Visitor Center, ein Motel, eine Bar und einen Shop, der taxfree Zigaretten anbietet, aber alles sieht nach Untergangsstimmung aus. Die Hafenanlagen sind leer und ein paar Fischern überlassen. Lediglich ein Souvenirgeschäft ist offen, aber hier werden keine wirklichen Geschäfte mehr gemacht. Selbst der Camp Ground macht auf uns einen deprimierenden Eindruck. Wir entschließen uns, von Alaska, sprich Hyder, auf die kanadische Seite, nach Stewart zurückzufahren. Der Zollbeamte fragt gelangweilt, ob wir etwas eingekauft hätten. Das können wir getrost verneinen. Wir fahren zum Camp Ground und bereiten das Abendessen vor. Die Sonne kommt sogar zwischen den Bäumen durch. Vielleicht kann das unsere Stimmung aufheitern. Nach einem ausgiebigen Abendessen (Glamchowder, Pit Salat mit Verfeinerung, Megastrudel mit Kaffee) fahren wir mit dem Rad noch schnell über die Grenze nach Alaska. Wir treffen zwei Schweizer, die morgen zum Goldschürfen auf den Gletscher fahren wollen. Wir machen von uns gegenseitig ein paar Fotos (Fötili, auf schwyzer-dütsch) und klappern die ghost town ab. Auf dem Rückweg, an der Grenze, die obligatorische Frage „did you buy anything ?“. Um 23 Uhr wird hier aber auch gar nichts mehr verkauft. Wir sind die einzigen Gäste auf unserem Teil des Camp Grounds und legen uns nieder, jedoch nicht ohne vorher noch den Kampf mit den Schnaken aufzunehmen. |
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